Beitragen statt Aufrechnen – Commoning statt äquivalentes Tauschen
Vortrag/Diskussion mit Dr. Sigrun Preissing (Wirtschaftsethnologin & Praktikerin, Tübingen)
In Deutschland und weltweit gibt es zahlreiche Projekte, die sich zum Ziel gesetzt haben die äquivalente Tauschlogik untereinander außer Kraft zu setzen und damit die Qualität ihres Wirtschaftens im kleinen Rahmen grundsätzlich zu verändern. Eines dieser Projekte ist der «Pappelhof». Es besteht aus einer Gruppe von 800 Menschen, die rund um einen landwirtschaftlichen Betrieb gruppiert, Geben und Nehmen entkoppelt haben. Sie produzieren für- und miteinander oder tragen anderweitig zur gegenseitigen Bedürfnisbefriedigung bei. Gleichzeitig kann sich jede Person unabhängig von ihrem Beitragen nehmen, was sie benötigt. Wie verändern sich die Beziehungen zwischen beteiligten Personen, wenn sie nicht mehr miteinander abrechnen? Wie verändert sich das Verhältnis zur Landschaft, den Dingen, der Mitwelt, wenn sie Teil eines Beitragsprozesses zwischen Menschen sind und nicht durch Verkauf «in Wert gesetzt» werden? Was bedeutet «Wert» in einem Kontext, in dem nicht aufgerechnet wird? Zudem können sich die Besucher_innen im Rahmen der Veranstaltung über einen in Stuttgart geplanten Leihladen informieren, der ebenfalls ein Projekt der Beitragsökonomie sein wird.
Dr. Sigrun Preissing hat zwei Jahre in diesem Netzwerk geforscht und ist gleichzeitig selbst seit 20 Jahren Teil unterschiedlicher Beitragsökonomien.
Veranstaltung in Kooperation mit RLStiftung
Veranstaltungsort
Bürgerräume Stuttgart West
Bebelstr. 22
70193 Stuttgart
Zeit
Freitag 15.06.2018, 19:00 – 21:00 Uhr