Wie organisieren wir Sorgearbeit und Produktion auf Basis von kooperativem Entscheiden, Freiwilligkeit und gemeinsamer Verfügung? Samstag 15. November 2025, 10-13 Uhr, Trott-war e.V.

Vortrag & Workshop des teilbar e.V.
Samstag 15. November 2025 von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Ort: Trott-war e.V., Falkertstraße 56, Stuttgart-West

Kurze Ankündigung:

Sorgearbeit und Produktion werden gegenwärtig auf Basis von Herrschaft und getrenntem Eigentum organisiert, was zu viel Leid, Umweltkatastrophen und der Klimakrise führt. Unter welchen Umständen organisieren wir Sorgearbeit und Produktion lebensdienlicher? In drei Phasen – Kritik, Utopie und Weg – versuchen wir grundlegende Probleme auszumachen, Visionen zu entwickeln und Schritte abzuleiten, die uns eine aktuelle Orientierung geben.

Geplanter Ablauf:

09:30 Uhr Ankommen, Kaffee, Brezeln und Büchertisch

10:00 Uhr Input zu grundlegender Kritik und Vision von Tomislav

11:00 Uhr Fragen und Antworten, kurze Pause

11:30 Uhr Workshop zu Transformationsschritten

13:00 Uhr Abschluss

Um Anmeldung wird gebeten über teilbar BEI gmx PUNKT net, spontane Teilnahme ist ebenfalls möglich.

Längere Ankündigung:

Getrenntes Eigentum beschert uns eine unangenehme Eigendynamik, die sich in Tausch, Warenform, Geld, Markt und Herrschaft ausdrückt. Entlang dieser Elemente verstricken wir Menschen uns täglich aufs Neue in leidvolle Erfahrungen. Vielen erscheinen diese Erfahrungen als die einzig möglichen, hoffnungslos sehen sie keine Änderungsoption. Gleichwohl ist der Weg in eine erfreulichere Gesellschaft möglich, wenn wir ihn praktisch bahnen. Dafür reichen weder bauchgetriebenes Schimpfen noch elaborierte Kritik.

Zu gesellschaftlicher Änderung gehören Utopie bzw. Vision, die zunächst schlüssig entwickelt werden will. Eine Vision zu veröffentlichen ist einladend zu deren Diskussion. Wenn sich jede*r nur ihre*seine Vision denkt, oder maximal in der eigenen Bubble äußert, kommen wir kaum zu einem gesellschaftlichem Austausch über eine bedürfnisorientierte Welt. Ohne Vision keine koordinierten Transformationsschritte. Das heißt, wenn wir uns nicht auf einleuchtende Visionen geeinigt haben, dann entwickeln wir keine weiterführenden gangbaren Schritte, die uns praktisch der Vision näher bringen; die uns zu einem höheren Standpunkt bringen, von dem aus wir mehr überblicken, wo es lang gehen kann. Ohne Transformationsschritte haben wir nur wenig Erfahrungen und Erkenntnisse, wenig Futter für Selbstkritik, die uns in eine höhere Schleife von Kritik, Vision, Weg und praktischen Experimenten führen würde. Wir blieben unbeweglich. Für eine Beweglichkeit brauchen wir Fingerübung, Bewegungsübungen.

Offene Fragen, auf die wir Antworten sammeln: Was könnten visionäre Aspekte sein? Wie sähe gemeinsame Verfügung aus und wie wirkt sie? Wie wirkt Freiwilligkeit in verschiedenen Phasen? Haben wir Hoffnung, uns vom Zwang des Erwerbsarbeitsmarkts zu erholen? Was würden wir freiwillig tun, wenn wir nichts tun müssten und Nehmen vom Beitragen entkoppelt wäre? Was sind Methoden kooperativer Entscheidungsfindung? Welche davon kann ich mir vorstellen zu erlernen und anzuleiten? Was für Institutionen könnten wir gebrauchen?

Nachdem wir im Workshop visionäre Elemente aufgezählt haben, wollen wir wissen, wie wir dahin kommen. Dabei sollten die Wege gleichzeitig kompatibel zum Kapitalismus sein sowie kompatibel zur Vision, damit sie auch über die Marktwirtschaft hinausführen können. Was müssten wir tun, um eine neue Gesellschaft anzubahnen? Und wie müssten wir es tun? Was müssten wir lernen und praktizieren? Wie die alten Institutionen transformieren und neue aufbauen? Wie denken wir Sorgearbeit, das Ernährungssystem, Mobilität, Vermittlung von Arbeitsbedarf und -suche?

Dieser Vormittag richtet sich an Aktive in Gemeinschafts- oder Commons­projekten, die an kooperativer Entscheidung, gemeinsamer Verfügung und freiwilligem Beitragen arbeiten wollen. Nach einem Input zu Kritik und Vision arbeiten wir im Workshopteil zum Transformationsweg und teilen unsere Erfahrungen und Wünsche zu eher visionären Ansätzen, zu neuen Institutionen und konkreten Ansätzen. Nebenbei lernen wir uns in unserer Unterschiedlichkeit kennen.

Wir freuen uns auf eure Impulse,
Felix, Florian und Tom vom teilbar e.V.

Zur Kooperation anzufragen: Kesselbambule, Hobby­himmel, SolawiS e.V., IT-Kollektiv Klasse und Methode, shackspace, Plattsalat e.V., Citizen Kane Kollektiv, Theater Rampe, FFF und andere